REVIEW: HELASOFT auf der 17. Jahrestagung der Chem-Academy für Produktsicherheit in der chemischen Industrie
Trotz Bahn- und Bauernstreik: Anfang der Woche trafen sich zahlreiche Teilnehmer aus Industrie und Behördenumfeld zur 17. Produktsicherheits-Tagung in Bonn. Ein paar Eindrücke vom Event:
„Die Reach-Revision wurde nicht verschoben. Nur der Zeitrahmen hat sich geändert.“
So die neue Sprachregelung. Hilfreich? Nun ja. Was sich schon sagen lässt: Die weiteren Diskussionen starten gegen 2025 wieder, d.h. mit der Annahme der Revision kann frühstens 2026 gerechnet werden.
„Welkt“ der Green Deal nach der anstehenden Europa-Wahl?
- Lebhaft diskutiert wurden mögliche Auswirkungen der erwarteten Verschiebung im politischen Spektrum: Verringerung des Regulierungsdruck? Neue Umweltziele? Ganz neue Herausforderungen?
- Und: Wie lässt sich die Zeit bis 2026 nutzen? Otto Linher, (DG Grow, European Commission) empfahl zweierlei: Nicht voreilig handeln, sondern die Linie der neuen Kommission abwarten und die nötigen Vorbereitungen treffen. Themen wie PFAS, Verchromung, Polymere bleiben sicher wichtig und dringlich!
Europa bleibt bunt – zumindest bei den Regulierungen
- Höchst anschaulich skizzierte Michael Banghard (Karl Storz) die regulatorischen Herausforderungen am Beispiel der EU-Zulassung eines Medizinproduktes, für das allein mehr als 55 Regelwerke gelten.
- Nicht nur die Anzahl, auch die Widersprüchlichkeit verschiedenere Regulierungen untereinander bereiten vielen Teilnehmern Kopfschmerzen.
Automatisierung und KI
- Ohne stärkere Automatisierung geht’s nicht, besonders „Künstliche Intelligenz“ verheißt ein großes Entlastungspotential. Markus Nörtemann, Helasoft, führte durch das Thema - von der Antike bis zur Gegenwart.
- Diskutiert wurde z.B. die Validität der Ergebnisse, wann fängt KI an zu „phantasieren“? Wird der Produktsicherheitsexperte zum Supervisor mit bezahlter Freizeit? Wem gehören Trainingsdaten?
„Produktsicherheit als unternehmerische Schlüsselfunktion“ (Erika Kunz)
- Wie umfassend das Arbeitsfeld der Produktsicherheit heute ist, beleuchteten u.a. Erika Kunz (Clariant) und Steffen Bade (BASF). Bade verspricht Bewerbern ein auf lange Sicht hoch spannendes, komplexes und ja, auch arbeitsintensives Umfeld in der Produktsicherheit!
https://www.chem-academy.com/events/chemie/produktsicherheit
Ein großes Dankeschön wie immer an Volker J. Soballa (Evonik) und Dr. Bjoern Nehls (ChemAcademy) die wieder pointiert durch das breit aufgestellte Programm geführt haben!
Vielen Dank für die anregenden Gespräche und Diskussionen. Gerne laden wir Sie ein, die Gespräche mit uns fortzusetzen!